Frauen und Kopfschmerz

Kopfschmerz gilt nicht selten als „typisches Frauenleiden“. Dieses Paradigma steht ganz im Widerspruch zu der Tatsache, dass beipielsweise zwei berühmte männliche Persönlichkeiten unter einer jahrelang bestehenden Migräneerkrankung litten: Ludwig van Beethoven und Sigmund Freud. Beide schufen trotz ihrer Schmerzerkrankung bekanntermaßen großartige Werke. Von ihrer Migräne wissen nur wenige und dies sind nur zwei "berühmte" Beispiele.

Auch die Tennisgröße Serena Williams leidet an einer Migräne. Und heute wissen wir, dass die Migräne eine komplexe Erkrankung ist, die sowohl Männer als auch Frauen betreffen kann. Hormonschwankungen und Veränderungen im Biorhythmus können den Verlauf und die Ausprägung dieser Erkrankung maßgeblich beeinflussen. Eine spezielle Form der Migräne oder auch des Kopfschmerzes tritt in Zusammenhang mit hormonellen Veränderungen auf. Dieses ist der sogenannte hormonelle Kopfschmerz oder die hormonelle Migräne. Mitursache dieser Kopfschmerzform ist das weibliche Geschlechtshormon Östrogen.

Bei Frauen kommt es in der Behandlung von Migräne und Kopfschmerzen zu speziellen Therapiesituationen, welche eine Anpassung der Medikation und auch der Prophylaxe erfordern.

Eine dieser Situationen ist die hormonell getriggerte Migräne, die sich durch ihren stärkeren Verlauf und die Tendenz zum Wiederkehrkopfschmerz auszeichnet. Im Verlauf des weiblichen Monatszyklus tritt diese Form der Migräne charakteristischerweise ein- bis zweimal auf. Eine medikamentöse Prophylaxe kann hilfreich sein, auch können Hormonpflaster die Symptome lindern. Während der Schwangerschaft und Stillzeit sollte wenn möglich auf eine medikamentöse Behandlung verzichtet werden. Eine Prophylaxe durch die Einnahme von Magnesium ist möglich, Paracetamol kann unter ärztlicher Aufsicht als Akutmedikation gegebenenfalls verwendet werden. Psychologische Schmerztherapie ist eine weitere Möglichkeit.

Durch hormonelle Umstellungen können sich Kopfschmerzen und Migräne bei Frauen und bei Männern in ihrem Verlauf und in ihrer Intensität verändern. Die jeweilige Stoffwechselsituation kann zum Beispiel über den Blutzuckerspiegel Einfluss auf die Erkrankung nehmen.

Als Ziel der Therapie in der Berolina Klinik sehen wir, über diese Zusammenhänge zu informieren und hinsichtlich medikamentöser und nicht-medikamentöser Schmerztherapie zu beraten.