Migräne ist eine ernst zu nehmende, komplexe Erkrankung. Risikogene machen das Gehirn anfällig für Störungen der Reizverarbeitung, die anderen nichts ausmachen.

Charakteristisch ist ein wiederkehrender, anfallsartig auftretender starker, pochender, hämmernder, meist einseitiger Kopfschmerz, der sich bei Bewegung verstärkt, häufig von Übelkeit, Erbrechen, Lärm- und/oder Lichtempfindlichkeit begleitet wird und 4 bis 72 Stunden anhalten kann.

Je nachdem, wie häufig die Migräne auftritt, bezeichnet man sie als episodisch oder chronisch.

Von episodischer Migräne spricht man, wenn sie an weniger als an 15 Tagen/Monat auftritt. Wenn sie häufiger als an 15 Tagen/Monat auftritt, bezeichnet man sie als chronisch. Das ist sowohl für die Betroffenen, als auch für die Behandler*innen wichtig zu wissen, denn eine chronische Migräne lässt sich grundsätzlich schwieriger behandeln als eine episodische. Bei chronischer Migräne steigt das Risiko, zusätzlich an einem schmerzmittelinduzierten Kopfschmerz zu erkranken. An einem Kopfschmerz, der paradoxerweise durch Einnahme von Schmerzmitteln, aber durch zu häufige Einnahme von Schmerzmitteln entsteht. Eine chronische Migräne und somit auch die Schmerzmittelinduzierten- bzw. Schmerzmittelübergebrauchs-Kopfschmerzen entwickeln sich in den meisten Fällen allmählich aus den episodischen Formen.

Es gibt eine Vielzahl von Auslösern (Trigger) wie beispielsweise Wetterumschwung, Lärm, helles Licht, Nahrungsmittel, Änderung des Tagesablaufes. Haupttrigger sind: Stress, Schlafentzug, Unterzuckerung und hormonelle Einflüsse, insbesondere bei Frauen.

Die Basis der Migränetherapie in der Berolina Klinik bildet neben der medikamentösen Behandlung das Bio-Psycho-Soziale Schmerzmodell, welches neben biologischen Faktoren (angeborene Reaktionsbereitschaft) und sozialen Faktoren (berufliche Konflikte und Mehrfachbelastungen) besonders auch psychologische Faktoren (zum Beispiel Stresswahrnehmung und Stressverarbeitung) beinhaltet. Stress ist ein Hauptauslöser für Migräne und somit tragen kognitiv-verhaltenstherapeutische Maßnahmen dazu bei, die Erkrankung ganzheitlicher wahrzunehmen und die Stressfaktoren zu reduzieren.